Verinnerungen
Regie: Stefan Mensing
Stück: Stefan Mensing, Sonja Lenneke
Idee und Spiel: Sonja Lenneke
Regieassistenz: Stephanie Mielke
Figur und Sonja Lenneke, Rolf Drescher
Ausstattung: Edmund Drescher
Komposition und Ton: Ameli Dziemba
Song „Remember“: Louise van Aarsen, Ton Scheer
Lichttechnik: Josef Lenneke
Tontechnikberatung: Carsten Lukas
Fachberatung: Sandra Menge (Alzheimergesellscaft
Kreis Neuss), Stephanie Mielke (betroffene Angehörige)
Fotos: Sigrid Außem
SPIELZEIT: 60 min. ohne Pause,
im Anschluss moderiertes Publikumsgespräch
Spielvoraussetzungen: verdunkelbarer Raum
Bühnenmaße: 6m breit, 4m tief, auf Podest
Sonja Lenneke und Stefan Mensing nehmen mit dieser Produktion die belastende Situation sowohl der Menschen mit Demenz als auch der Angehörigen ernst.
Das Stück berührt Tabus und schafft Raum für eine echte Auseinandersetzung. Ameli Dziemba ist es außerordentlich gut gelungen,
dazu Musik zu produzieren,
die die Geschichte sensibel begleitet und trägt.
Zielgruppe: allgemein Interessierte, Angehörige von Menschen mit Demenz, Begleiter, ehrenamtlich und
professionell Tätige.
aus dem Publikum:
…berührt in jeder Minute…
„Ich wusste nicht, wem es schlechter ging – der Tochter oder der Mutter!“
„Schwere des Themas durch die eigene Ästhetik leicht gemacht!“
„Ich habe Szenen mit meiner Mutter wieder erlebt – das gibt mir Frieden.“
„Wir waren sehr angerührt und begeistert. Sie und Ihr Team schaffen es, mit relativ wenigen Mitteln genau die Fakten und Stimmungen auf die Bühne zu bringen, die die Geschichte in ihrer ganzen Dramatik präsentieren. Großartig.“
Das Theaterstück “Verinnerungen” beschäftigt mich nachhaltig – d.h. immer noch. Es beunruhigt mich einerseits – wenn ich an die Grausamkeit dieser Krankheit denke, und es beruhigt mich, weil ich weiß, auch diese Krankheit kann Heilung von Beziehungsstörungen in der Familie bewirken. Vielleicht hat sie eine viel weitreichendere tiefe Heilungswirkung für alle Beteiligten, als wir vordergründig ahnen. Und am Ende steht wirklicher Frieden. All das haben Sie auf so wunderbare Weise veranschaulicht, dass ich noch ganz gebannt bin. Nochmals ganz herzlichen Dank für die Aufführung und das anschließende Gespräch. Frau D.
Die Bewunderung für ihr Spiel hat mir die Möglichkeit gegeben, den Abstand zu meiner eigenen Situation zu wahren. Ich hatte große Angst hierher zu kommen, aber durch ihre tolle Darstellung war es ein Genuss.
Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach, 20.10.17
von Claudia Römer: BAD KREUZNACH – „Memories in a distant place“ – Wenn Erinnerungen verblassen und sich an einen unbekannten Ort „zurückziehen“, dessen Zugang anderen verwehrt bleibt: Das Schau- und Puppenspiel „Verinnerungen“ von Sonja Lenneke und Stefan Mensing hat die aufgrund des Deutschen Hospiztages zahlreich erschienenen Gäste im Luthersaal der Stiftung Kreuznacher Diakonie zutiefst berührt. Das Spiel „Verinnerungen“ erzielt seine besondere Wirkung nicht durch äußere Handlungsstränge, sondern durch das, was sich in der Tiefe der Personen und ihren Beziehungen ereignet. Es zeigt die innere Zerrissenheit aller, die einen solchen Weg, den ins Vergessen, gehen und mitgehen müssen. Bildsprache, Gestik und Musik, wundervoll aufbereitet und durchdacht von Ameli Dziemba, begleiten das Stück eindrücklich, gipfelnd in dem Lied „Remember“ von Louise van Aarsen und Ton Scheer.
Eine Stecknadel hätte man fallen hören können, so spannungsgeladen war die Atmosphäre während des intensiven einstündigen Spiels. Das Bühnenstück Sonja Lennekes, (…) fasste jeden an, denn Demenz ist in all seinen Auswirkungen und Ausformungen ein viele Menschen betreffendes Thema. Wird dieses dann noch derart sensibel und tiefgründig dargeboten, vergisst man gelegentlich, zu atmen. (…)
Reform. Kirche Stadt Luzern, 06.01.17
Beat Hänni: Wenn Erinnerungen verrinnen – Das Schauspiel und Figurenspiel von Sonja Lenneke hat (…) in der Matthäuskirche tief beeindruckt. – Die Demenz brachte eine besondere Dynamik in die Beziehung von Mutter und Tochter. Werden sie einander begegnen? Der verhaltene Rhythmus liess vom ersten Augenblick eine grosse Spannung entstehen. Auf der Oberfläche gab es wenig Handlung; umso mehr in der Tiefe. Die Kirche war so still und die Stimmung so dicht, dass man eine Stunde lang eine Stecknadel hätte fallen hören können. Im Anschluss an das bewegende Spiel herrschte weiterhin Stille. Dann nahm Sonja Lenneke sehr einfühlsam mit den Gästen ein Gespräch auf. Es klangen tiefe philosophische und geistliche Fragen an: Was ist der Mensch? Was bleibt? Was ist in der Demenz noch möglich?
Volksstimme (Salzwedel) 25.10.2016,
von Ivonne Ritter-Findeisen Das atmosphärische Bühnenstück „Verinnerungen“ (…) hat das Publikum im Hanseat stark berührt. Die Kombination aus Schauspiel und Puppenspiel ist gewagt, aber äußerst gelungen. Sonja Lenneke verstand es zu jeder Zeit, ihrer Puppe Leben einzuhauchen und jedes noch so kleine Detail zu transportieren. Auch die Emotionen, die die Betroffenen durchleben, wurden den Zuschauern auf beeindruckende Weise nahe gebracht.
Rhein-Zeitung 01.03.16,
von Martin Köhler …Sonja Lenneke vermittelt das traurige Thema mithilfe des beneidenswert geschickt gespielten Puppenspiels hautnah. Und das Publikum im Kaisersaal folgte dem einstündigen Schauspiel (…) mit höchster Konzentration. (…) Ein großer Beifall brandete auf. Kaum jemand wird mit solch einfachen Mitteln solch ein dramatisches Thema so lebensnah darstellen können, wie Sonja Lenneke.
Allgem. Zeitung Rhein-Main-Presse 04.03.16,
von Simone Mager Ein großes Thema in einer kleinen Bühnenwelt. (…) Ausverkauft war das Theaterstück, in dem es nicht nur um Demenz und um das geht, was diese Alterserscheinung mit den Betroffenen macht. Es geht auch darum, was die Krankheit für pflegende Angehörige bedeutet und welche innere Zerrissenheit damit verbunden sein kann. Ihr Equipment (…) ist perfekt aufeinander abgestimmt, und es gelingt Sonja Lenneke damit, auf der Bühne eine Theaterwelt entstehen zu lassen, in der sich die innere und äußere Distanz der Charaktere in der Symbolik des Bühnenbildes aber auch in der Handlung selbst widerspiegelt. (…) Sonja Lenneke schlüpft während der Szenen des Stücks abwechselnd in die Rolle der Tochter und spielt die Mutter mit einer Handpuppe. Charakterstark dabei der Ausdruck, den sie mit der Puppe mit dem alten Gesicht und der Kittelschürze erzielt: das wiederholte Streichen über die Tischdecke, zitternde Hände, das Fallenlassen in den Stuhl, die Atemlosigkeit, die plötzliche emotionale Aggressivität und die tiefe Verzweiflung in Momenten der Selbsterkenntnis über den Fortschritt der Demenz – all das erweckt Lenneke mit der Puppe zum Leben.
(…) Das Stück ist in weiten Teilen ein innerer Dialog. Zu einer direkten Begegnung zwischen Mutter und Tochter kommt es erst in der Schlussszene – und das allein ist schon ein Kunststück, denn Sonja Lenneke, die in manchen Szenen Regine verkörpert und in den anderen mit der Puppe in die Mutterrolle schlüpft, ist ständig gemeinsam mit der Puppe auf der Bühne zu sehen. Viel Zärtlichkeit und die Andeutung einer Versöhnung liegt in diesem letzten Bild, als Regine die zerbrechlich wirkende Puppe in ihr Bett legt und die Hand hält.
Nach einem kurzen Moment der stillen Bewegungslosigkeit ertönt lang anhaltender Applaus
Kölnische Rundschau 06.05.14,
von Andrea Löhr (…) Lenneke spielt die Tochter und spricht deren Gedanken laut aus, die zwischen Vorwürfen, Überforderung, Wut und Trauer schwanken. Die 80-jährige Mutter wird von einer Handpuppe dargestellt, die von Lenneke mit authentischen Bewegungen geführt und gesprochen wird. (…) liebevolle Details (…) Das Stück zeigt beklemmend und ehrlich die Zweifel und Unsicherheit der Tochter sowie die wachsende Angst der Mutter darüber, verrückt zu werden (…)
PRESSEMELDUNG vom 26.09.12:
Weltpremiere anlässlich des Welt-Alzheimertages
Die Alzheimer Gesellschaft Kreis Neuss/Nordrhein e.V. hat anlässlich des Welt- Alzheimertages am 21. September 2012 in Zusammenarbeit mit der AOK Neuss ein besonderes Theaterstück erstmalig aufgeführt. Das Figurentheater „hand-und-raum“ unter der Leitung von Sonja Lenneke hat an diesem Abend ca. 50 Zuschauer im Kardinal-Frings-Haus nachdenklich gemacht, berührt und begeistert. Das Figurentheaterstück „Zettel im Nähkästchen“, (Titeländerung in 2013: „VERINNERUNGEN“) das Frau Lenneke speziell anlässlich des Welt-Alzheimertages entwickelt hat, erzählte prägnant und einfühlsam, wie eine Demenzerkrankung nicht nur den erkrankten Menschen selbst verändert, sondern wie sich zwangsläufig auch die Beziehungen zu den nahen Angehörigen verändern. Der Prozess des Vergessens und damit der wechselseitige Abschied vom vertrauten Menschen wurde von Frau Lenneke, die in ihrem Stück die Tochter einer an Demenz erkrankten Mutter spielte, sehr eindrücklich dargestellt und am Ende vom Publikum mit standing ovations belohnt.